Schlechte Qualität bei WoW und Co.? Jetzt spricht der gefeuerte Ex-Chef!

Schlechte Qualität bei WoW und Co.? Jetzt spricht der gefeuerte Ex-Chef!

Ausgerechnet Ex-Blizzard-Präsident und WoW-Fan Mike Ybarra mahnt zur besseren Qualitätssicherung in Blizzard MMO und macht sich damit keine Freunde.

Das Thema QA (Quality Assurance, Qualitätssicherung) ist bei Blizzards MMO World of Warcraft in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder in den Vordergrund gerückt. Grund dafür waren unter anderem ein verkorkster Cataclysm-Pre-Patch und die vielen Änderungen, die man an der neu eingeführten Remix-Version von WoW vornehmen musste.

Kein Wunder, denn das QA-Team von Blizzard sucht händeringend nach neuen Mitarbeitern, nachdem vor einem Jahr sogenannte "Soft Layoffs" stattgefunden hatten. Ausgerechnet die Person, die während dieser Zeit mitverantwortlich für die Entlassungen war, mahnt die QA-Abteilung von WoW jetzt zu besserer Qualitätskontrolle.

Ausgerechnet Mike Ybarra mahnt zu besserer QA

Der Ex-Blizzard-Co-Lead schrieb am 31. Mai auf Twitter: "Ich denke, MoP Remix ist eine fantastische, großartige Idee. Wirklich cool. Wenn Blizzard das allerdings nochmal machen sollte, müssen sie die Qualitätsprobleme angehen. Ich kann mir einige der Bugs und Probleme darin nicht wirklich erklären." Ein Tweet, der mehr als nur wie ein Seitenhieb wirkt.

Die Reaktionen auf diesen Tweet sind gefüllt mit Spott und Sarkasmus. Die sarkastische Frage, "Wer wohl dafür verantwortlich sei, dass das QA-Team bei Blizzard aus dem letzten Loch pfeift?!", zieht sich durch die Antworten auf diesen Tweet. Andere Kommentatoren können es nicht fassen, dass Ybarra sich zu so einem Tweet hat hinreißen lassen und dass er den Beitrag bis jetzt noch nicht gelöscht hat.

Als Blizzard-Präsident war Ybarra mitverantwortlich für die RTO-Regelung (Return to Office), die Anfang 2023 in Kraft trat und zu vielen Kündigungen führte. QA-Mitarbeiter bei Blizzard sind für Standorte wie Irvine Kalifornien deutlich unterbezahlt und kommen wenn überhaupt nur in Wohngemeinschaften über die Runden. Die Home-Office-Regelung war für die QA-Mitarbeiter eine große finanzielle Entlastung.

Ybarra machte während dieser Zeit mit unschönen Aussagen auf sich aufmerksam. Bezüglich der hohen Lebenshaltungskosten soll Ybarra im Meeting durch die Blume gesagt haben, dass Leute gehen können, wenn der Job bei Blizzard nicht in ihre Lebensplanung passt. Zusammen mit den Entlassungen nach der Microsoft-Übernahme führte das zu einer Art QA-Exodus bei der kalifornischen Spieleschmiede.

Darauf als Mitverantwortlicher herumzutreten, kommt in der Community natürlich nicht gut an. Der Ex-Blizzard-Präsident merkt offenbar selber nicht, wie fehl am Platz dieser Tweet ist.

 

Ybarra wurde im August 2021 als Konsequenz der Sexismusklagen zusammen mit Jen Oneal zum Co-Lead von Blizzard ernannt. Ende 2021 kündigte Oneal dann bereits ihren Rücktritt an, was Mike Ybarra zum alleinigen Leader und später im Februar 2022 zum Präsidenten machte. Der ehemalige Microsoft-Mitarbeiter arbeitete zusammen mit Microsoft an der Übernahme von Activision Blizzard, nach der Übernahme von Blizzard durch Microsoft musste er jedoch selbst den Hut nehmen. Mit seinem tone-deaf-Tweet wird er WoW-Spielern wahrscheinlich nicht gut in Erinnerung bleiben. Oder was haltet ihr von seinem Tweet?

Quelle: Buffed